Wenn Piccard neue Kunden bringt

Bertrand Piccard hat mit seinem Solarflugzeug Geschichte geschrieben. Ein bedeutendes Kapitel davon gehört Ralf Schindel und seiner prodartis AG. Das innovative Appenzeller Unternehmen hat mitgeholfen, die Solar Impulse in die Luft zu bringen. Damit ist die prodartis AG selber durchgestartet – mit Zwischenstopps an der AM Expo.

Ralf Schindel, prodartis AG

 

Am 26. Juli 2016 landete Bertrand Piccard mit der Solar Impulse 2 in Abu Dhabi. Er hatte mit seinem Solarflugzeug erfolgreich die Welt umrundet. Dies auch dank der entscheidenden Mithilfe der prodartis AG aus Appenzell. Piccards Mission erlitt nämlich einen Rückschlag: Nach dem 118-stündigen Flug von Japan nach Hawaii überhitzten die Batterien des Solarflugzeugs und waren nicht mehr reparierbar. Ralf Schindel und sein Team unterstützten die Ingenieure von Solar Impulse bei der speziellen Konstruktion eines Kühlsystems für die Batterien – 3D gedruckt, leicht, flugtauglich, kostengünstig und alles innerhalb eines Monats.

Nutzen verständlich aufzeigen
Ralf Schindel ist ein Experte, wenn es um die additive Fertigung geht. Er hat sich mit dieser Technologie auseinandergesetzt, als sie sich noch in den Kinderschuhen befand. «Seit über dreissig Jahren entwickelt sich die additive Fertigung rasant weiter. Sie ist breit einsetzbar und birgt ein unglaubliches Potenzial», erklärt er seine Faszination. Vor fünf Jahren gründete Ralf Schindel zusammen mit Beat Bossart die prodartis AG, die sich auf die additive Serienfertigung von Kunststoffbauteilen spezialisierte, bei der ein Werkstück mit einem Laser Schicht für Schicht aufgebaut wird. Von den Vorteilen der additiven Technologie profitierte also auch Bertrand Piccard – und Ralf Schindel. Das innovative Akku-Kühlsystem war für die prodartis AG eine Erfolgsgeschichte. «Mit diesem Projekt konnten wir die wichtigsten Vorteile und Mehrwerte unserer Arbeit, nämlich den extremen Leichtbau, die Funktionsintegration sowie die Einsparung von Werkzeugen, verständlich machen», erklärt der Geschäftsführer.


«Die Inhalte der AM Expo sind praxisnah, vielfältig und sehr gut strukturiert.»

Ralf Schindel, prodartis AG


Vertrauen aufbauen
Vorteile und Kompetenzen erlebbar zu machen, darauf basiert das Konzept der AM Expo. An der Fachmesse für professionellen 3D-Druck zeigen die Aussteller anhand konkreter Projekte (Showcases), welche Herausforderungen sie mit additiver Fertigung gemeistert haben. Das überzeugte auch Ralf Schindel, der seit der ersten Austragung an der AM Expo dabei ist: «Die Inhalte der AM Expo sind praxisnah, vielfältig und sehr gut strukturiert.» Alle Showcases der Aussteller sind nach aktuellen Branchenthemen gegliedert, über welche die Besuchenden schnell die passenden Lösungen finden. So haben Messebesuchende schon vor der AM Expo auf der Webseite das innovative Kühlsystem der prodartis AG entdeckt. «Ein potenzieller Kunde sieht die konkrete, echte Umsetzung und die effektiven Zahlen dazu. Wir können unsere Kompetenzen damit ideal aufzeigen. Das schafft Vertrauen», weiss Schindel. Die Besuchenden können sich digital auf ihren Messebesuch vorbereiten, was an der diesjährigen AM Expo ausführlich genutzt wurde. «Die Besuchenden kamen mit Zeichnungen, Prototypen oder Mustern an unseren Stand. Wir führten Gespräche über konkrete Projekte und mögliche neue Zusammenarbeiten», bilanziert Ralf Schindel.

Analog und digital verschmelzen
Längst ist es bei der prodartis AG nicht nur beim Showcase zur Solar Impulse 2 geblieben. Das inzwischen 15-köpfige Team fertigt mit industriellen 3D-Druckmaschinen additiv Kunststoffbauteile für klein- bis mittelgrosse Serien in spritzgussnaher Qualität. Ihre einzigartigen Projekte präsentiert die prodartis AG nicht nur jährlich an der AM Expo, sondern während 365 Tagen auf dem digitalen Treffpunkt Additively. «Wir kombinieren damit die analogen und die digitalen Kanäle optimal», sagt Ralf Schindel. Die Erweiterung der Fachmesse um einen digitalen Treffpunkt hat für ihn aber noch einen weiteren Vorteil: «Die Möglichkeit, sich zwischen den Messen online über das Neuste der additiven Fertigung zu informieren, führt zu einem hohen Wissensstand der Besuchenden. Sie kommen vorbereitet an die Messe, was stets spannende Gespräche am Stand ergibt.» Damit schreibt auch die AM Expo ein kleines Stück Geschichte: Mit dem einzigartigen Konzept bringen wir an 365 Tagen die richtigen Menschen zusammen – wie Ralf Schindel und Bertrand Piccard.

 

Kompakt

Die prodartis AG hat mitgeholfen, ein Batterien-Kühlsystem für die Solar Impulse 2 zu entwickeln.
An der AM Expo zeigte das Unternehmen seine Kompetenzen mit konkreten Objekten.
Auf Additively bleibt die prodartis AG nach der Messe mit Fachpersonen im Austausch.

Showcase

Entdecken Sie den Showcase von prodartis auf additively.

zum Showcase

 

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